Ziele des Weltladens

Der Frankfurter Weltladen "AKTION WELTMARKT"

seit über 40 Jahren!

AKTION WELTMARKT wurde 1974 im Rahmen der "Aktion Dritte Welt Handel" als Weltladengruppe in der Christus-Immanuel-Gemeinde gegründet. Heute ist der Weltladen als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) organisiert. In diesen mehr als 35 Jahren ist der Weltladen stetig gewachsen und inzwischen zu einer festen Institution in Frankfurt geworden. Gleichzeitig ist er eine regionale Verteilerstelle für Produkte des alternativen 'Dritte-Welt'-Handels in Frankfurt und Umgebung und übernimmt als solche eine wichtige Funktion in der regionalen 'Dritte-Welt'-Arbeit.

Wir arbeiten mit der GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt), mit dwp (dritte-welt partner Ravensburg), mit El Puente, sowie einigen kleineren Importeuren zusammen und vertreten damit die wichtigsten alternativen Importorganisationen in Deutschland. Durch diese breit angelegte Zusammenarbeit können wir ein weites Spektrum an Produkten aus alternativem Handel anbieten und zudem eine bessere Kontinuität in der Warenversorgung gewährleisten als dies eine einzelne Handelsorganisation könnte.

Produkte mit Geschichte

Die Vermarktung der im Weltladen angebotenen Produkte liegt in den Händen der ProduzentInnen oder spezieller Exportorganisationen. Der Import erfolgt durch Organisationen, die - wie übrigens auch der Weltladen - nach dem Kostendeckungsprinzip und nicht gewinnorientiert arbeiten.

Dieser direkte Kontakt gewährleistet, dass die Produkte nicht geschichtslos bleiben. Wir kennen die ProduzentInnen-Organisationen. Daher sind Informationen über die Produkte und über die Menschen, die diese herstellen, verfügbar. Neben dem höheren Preis und einer Produktberatung erhalten die ProduzentInnen Unterstützung bei ihrem Kampf um mehr politische, ökonomische und soziale Recht - und ganz direkt um bessere Lebensbedingungen.

Mehr als "Fair"...

Nachdem der alternative Handel viele Jahre lang ein eher beschauliches und belächeltes Nischendasein gefristet hat, ist es in den letzten Jahren zu einem wahren Boom gekommen. Das Etikett "fair" hat sich zu einem Verkaufsargument entwickelt. Und so finden sich in 'normalen' Geschäften und Supermärkten zunehmend Artikel mit dem Hinweis "aus fairem Handel". Einige VertreiberInnen dieser Artikel vergeben sich selbst ein 'Siegel', um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Andere - vor allem beim Kaffee - tragen das Transfair-Siegel (siehe Grafik rechts) und lassen sich von unabhängiger Stelle kontrollieren.

Zwar ist es für die benachteiligten ProduzentInnen positiv, wenn sie durch ein weitgehend flächendeckendes Angebot von Produkten mit Transfair-Siegeln mehr Waren zu besseren Konditionen verkaufen können. Aber das Transfair-Siegel kann nur gewisse Mindeststandards, hauptsächlich in Bezug auf den Preis, garantieren und kontrollieren. Zudem ist das Angebot auf wenige Artikel beschränkt und die Verantwortlichkeit des Nordens für ungerechte Weltmarktstrukturen wird nicht thematisiert. Der Ansatz des alternativen Handels im Weltladen geht weiter: Wir treten für strukturelle Veränderungen gerade auch hier bei uns ein, die es den Menschen in den industriell weniger entwickelten Ländern des Südens ermöglichen, sich nach ihren eigenen Vorstellungen zu 'entwickeln'. Wir machen Öffentlichkeitsarbeit und werben für Verständnis für die Notwendigkeit solcher Veränderungen.

Aufgrund des Vorhandenseins von nur sehr wenigen 'supermarktgeeigneten' Produkten und vor allem wegen des begrenzten Ansatzes, bleiben Eine-Welt-Gruppen in den Kirchengemeinden und Läden wie der Weltladen als Stachel im Fleisch und als exemplarisches Modell eines partnerschaftlichen und gerechteren Handels weiter notwendig.

Partnerschaft statt Almosen

- und nicht nur 'saubere' Bohnen

Über den Erfolg, den das Angebot 'fair' gehandelter Produkte in Supermärkten hat, wird leicht vergessen, dass nicht nur der Kaffeeweltmarkt durch ungerechte Strukturen gekennzeichnicht ist. Auch zahlreiche HandwerkerInnen, gerade wenn es sich um KleinproduzentInnen handelt, haben kaum Chancen einen eigenen Zugang zum Weltmarkt zu finden. Die eigenen, lokalen Märkte sind aber häufig zu schwach, um das Überleben zu sichern. Dies führt zu Abhängigkeiten von ZwischenhändlerInnen, welche lediglich niedrige Preise bezahlen.

Wenn wir mit offenen Augen durch ein großes Kaufhaus gehen, so stellen wir fest, dass das Warenangebot auch dort zu großen Teilen aus der sogenannten 'Dritten Welt' stammt. Billig produziert, unter oftmals extrem ausbeuterischen und unterdrückenden Bedingungen. Aber auch für viele dieser Produkte - und eben nicht nur für Kaffee - gibt es eine Alternative:

Der Weltladen verkauft Artikel aus dem alternativen Fairen Handel. Die angebotenen Produkte - klassische 'Kolonialwaren' wie Kaffee, Tee und Gewürze, aber auch verschiedenste Gebrauchsgegenstände, Kunsthandwerk, Textilien und Bekleidung aus Entwicklungsländern - stammen von KleinbäuerInnen-Organisationen und HandwerkerInnenzusammenschlüssen. Die ProduzentInnen erhalten für ihre Produkte garantierte, über dem Weltmarkt liegende Preise, die ihnen über die reine Deckung der Herstellungs- und Lebenshaltungskosten hinaus auch ermöglichen gemeinschaftliche Entwicklungsprojekte durchzuführen: z.B. bessere Verarbeitungsanlagen, Schulen, Krankenstationen uvm. Neben einer großen Auswahl an Tee, Honig, Zucker, Reis und vielen Leckereien aus Schokolade, Nüssen und Trockenfrüchten hat der Weltladen ein umfangreiches Sortiment von Handwerks- und Gebrauchsartikeln aus alternativem Handel. Das Angebot umfasst Bekleidung wie T-Shirts und Alpaka-Pullover, Haushaltswaren, Musikinstrumente, Spiele und zahlreiche traditionell gefertigte Artikel. Keine Massenware, sondern (Kunst-)Handwerk. Darüber hinaus führen wir Umweltschutzpapier, Weine aus ökologischem Anbau, sowie ein großes Sortiment an Weltmusik-CDs.

Die Waren werden, wo immer dies möglich und sinnvoll ist, im Herstellungsland selbst weiterverarbeitet und verpackt, sodass die Wertschöpfung so weit wie möglich im jeweiligen Land bleibt.

Viele der angebotenen Nahrungs- und Genussmittel stammen zudem aus kontrolliert ökologischem Anbau, der von uns besonders gefördert wird.

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